1. Radtag - Der „Wow, der Schrofenpass“ Tag
Oberstdorf
– St. Anton (49,9km, 1633 hm, 28°C Ø, reine Fahrzeit 06:02 h)
Wie mir am Morgen bewusst wurde, gab es anscheinend noch andere Menschen, außer
mir, die in der Nacht gerne den einen oder anderen Baum wegsägen. Dieses
Problem konnte ich jedoch mit Hilfe von körperlicher Gewalt und Züchtigung in
dieser und auch den folgenden Nächten gut unter Kontrolle halten. Erstaunlich
waren auch die Hammerschweren Bettdecken, die ein genüssliches Herumdrehen in
der Nacht zu einem wahren Kraftakt machten.
 |
Der Start in Oberstdorf |
Das
reichhaltige Frühstück (um 6:30 Uhr) und die Herzlichkeit des Pensionsehepaares
(waren die wirklich verheiratet?) half über das etwas gewöhnungsbedürftige
Ambiente hinweg, sodass ich für die Pension Pösl (28 €) ein wohlwollendes „Für
eine Nacht geht´s“ Urteil abgeben kann.
Nach anfänglich moderaten
Anstiegen wurde uns kurz vor dem Schrofenpass bewusst, dass es sich hier nicht
um den Harz sondern um die Alpen handelte.
 |
kleine Erfrischung |
Bei zwischenzeitlichen 20% Steigung und ca. 25° C
kamen wir ganz schön ins Schwitzen und standen am späten Vormittag am Anfang
des Trails oder vielleicht besser gesagt des Klettersteigs des Schrofenpasses. Wir
konnten aus der Ferne bereits die berühmt, berüchtigten „Aluleitern“ sichten.
 |
der 1. Blick auf die Aluleiter |
Wie sollten wir denn da hoch kommen? Von unten war dort kein Pfad zu erkennen.
Der
Hinweis, man solle das Rad auf der linken Seite tragen bzw. schieben, war
durchaus sinnvoll und sollte unbedingt befolgt werden. Die zwei „Aluleitern“, die
einen über steil abfallende Felsspalten helfen, wurden, obwohl sie einen
sicheren Eindruck machten, zügig überquert.
 |
jetzt konnte man nur noch schieben |
 |
da geht's lang |
 |
zu schmal für den Lenker |
 |
da kommen wir her... |
 |
hat da jemand einen Petling in der Hand? |
Oben
angekommen konnten wir die Aussicht für einen Augenblick genießen, bevor es
weiter Richtung St. Anton gehen sollte. Die nun folgenden Trails über Geröll
und Wiesen waren ein echter Hingucker, konnten aber mit der Dramatik des
Schrofenpasses nicht mithalten.Nachdem einige Höhenmeter vernichtet worden waren, ging es auf asphaltierten
Wegen hoch zum Flexenpass auf 1773 m.
Auf der folgenden Abfahrt wurde uns
bewusst, dass rasante Touren durch Galerien oder Tunnel mit Vorsicht zu
genießen sind. Hier lauert die Gefahr nicht in Form von schlechtem, rutschigem
Untergrund, sondern von plötzlicher Dunkelheit und rücksichtslosen
Fahrzeughaltern. Dies sollte uns auch an einem der nächsten Tage erschreckend
bewusst werden.
 |
durch diese Galerie sind wir gekommen |
 |
Einer der wenigen Schattenplätze |
Nachdem zum Schluss auch noch der Arlbergpass sicher gefahren wurde, konnten
wir uns am späten Nachmittag auf eine gemütliche Unterkunft freuen.
 |
bin ich zu groß? |
Wir wurden
bereits vom Balkon aus begrüßt und konnten rasch die Zimmer beziehen. Wir
konnten sogar unsere Radklamotten zur Wäsche abgeben. Im Vergleich zum Vortag hatte diese Pension
auf Anhieb 4 Sterne verdient. Aufgrund des Tipps der Wirtin entschieden wir uns
für das „Sporthotel“, um dort, wie es sich in Österreich gehört, am Abend ein
Wiener Schnitzel zu verspeisen und ein paar Radler zu trinken.
 |
eine Kleinigkeit... |
Wieder
daheim, machte ich mich, mit Ausblick auf unsere trocknende Wäsche, an meine
Bremse. Die hinteren Beläge machten seit Beginn der Tour schon verdächtige
Geräusche und waren nun fällig.
 |
Unsere Pension mit unseren frisch gewaschenen Radsachen
|
geschrieben von Stefan
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen