St. Anton
– Heidelberger Hütte (ca. 55,6 km, 2211 hm, 27°C Ø, reine Fahrzeit 08:11 h)
Nach einer entspannten Nacht und einem reichhaltigem Frühstück machten wir uns in unseren frisch gewaschenen Klamotten auf den Weg.
Nach einer entspannten Nacht und einem reichhaltigem Frühstück machten wir uns in unseren frisch gewaschenen Klamotten auf den Weg.
Wir starteten so früh wie möglich, um 07:30
Uhr. Gleich zu Beginn ging es knackig bergauf. Auf gut befahrbaren
Schotterpisten kurvten wir durch die sehenswerte Natur. Es ist schon
erstaunlich, was allein der Anblick, der Natur mit einem macht.
In Serpentinen hinauf |
der Blick auf die Schönverwallhütte |
eigentlich kann man hier fahren... |
kurz vor der Heilbronner Hütte |
Kurz nach der Schönverwallhütte war Schluss
mit lustig. Über zum Teil grobe Felsbrocken mussten die Räder gehoben,
geschoben und getragen werden. Die Belohnung der Mühe winkte schon in Form
einer eiskalten Cola. Ein letzter heftiger Anstieg und wir sackten um die
Mittagszeit auf die Bänke der Heilbronner Hütte und verpflegten uns.
Pause! |
von da kommen wir her... |
... und da geht's weiter |
und weiter gehts |
Die Zeit im Nacken brachen wir nach der
kurzen Rast auf, um einem genialen Trail hinunter ins Tal zu folgen (Danke
Thomas!). Als wir an der Gabelung zu eben diesem Trail abstiegen, um uns zu
vergewissern, dass wir hier auch richtig waren, sprach uns ein Wanderer an:
„Wenn ihr hier schon absteigt, nehmt man lieber den anderen Weg.“ Pah, war doch
nur Zufall, normalerweise wären wir hier nie abgestiegen. Wir haben dann,
nachdem wir um zwei, drei Ecken fuhren, unsere Räder eine halbe Stunde lang auf
einer Art Gerölllawine hinuntergeschoben….
Erholen
konnten wir uns dann auf der anschließenden Abfahrt bis zum Koops Stausee.
Nach
kurzer Verwirrung welches GPS denn nun den richtigen Weg wies fanden wir den
Weg Richtung Ischgl. Kilometerweise ging es
z.T. sachte, z.T. aber auch heftig bergab.
Auf besten Schotter- oder gar
Asphaltwegen ging es weiter und wir konnten uns die neu errichteten
Lawinenschutzmauern in Galtür im vorbei fahren ansehen. Mächtige, mit großen
Steinen gemauerte Schutzwälle die ein zweites Unglück wie im Februar 1999
vermeiden sollen.
Ursprünglich hatten wir geplant in Ischgl
einen Happen essen zu gehen, da wir aber auf unserer Route gar nicht durch das
Dorf kamen, entschieden wir uns für eine kurze Pause in der Nähe eines
Freibades. Hm, baden gehen…..was kann man in seiner Freizeit nicht alles Schönes
machen….oder man quält sich bei 32° C die nächsten 800 hm am Stück hoch. Wir
entschieden uns wild entschlossen für letzteres. Der Anstieg Richtung
Heidelberger Hütte hatte es in sich. Gerade zu Anfang waren >20% kaum tretbar.
An der Mittelstation dann endlich wieder ein Brunnen. Es wurde frisches,
eiskaltes Wasser getankt und Ralf und ich, wir konnten einfach nicht
widerstehen, nahmen ein Kopfbad. Boahhhhhhhhhhhhh, war das kalt und ….gut.
Die
Strecke wollte kein Ende nehmen. So langsam kippte unsere Einschätzung für den
Rest der Strecke von „das schaffen wir locker“ auf „bis wann gibt es da
eigentlich Abendbrot?“.
Wir passierten die Grenze zur Schweiz und
so langsam machten meine Beine schlapp. Auf einer Anhöhe stieg ich vom Rad um
ein wenig zu verschnaufen, als ich plötzlich einen mächtigen Knall hörte und
binnen 2,7654 Sekunden die Luft aus meinem Hinterrad entwich. Sch……., das hat
mir gerade noch gefehlt.
Normalerweise sollte einem ein Plattfuß nicht so aus
der Bahn werfen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich eh schon reif für
„Feierabend“ war nervte mich das Ganze gehörig. Dank Teamwork war der Reifen
aber schnell wieder flott und wir konnten weiter.
So ca. 18:00 Uhr erreichten
wir dann die Hütte. Für mich war diese Ankunft bisher, und wie ich jetzt weiß auch
für den Rest der Woche, die Wichtigste. Ich war fertig!
Nachdem
wir die Räder im Keller verstaut hatten ging es hoch in unser Vier-Bett Zimmer.
Den Luxus gönnten wir uns, ein Bettenlager wäre sicher auch gegangen, aber so
hatten wir nur die mittlerer Weile vertraute Geräusche und Gerüche um uns herum
– ein wenig „Zuhause“ sozusagen. Das Waschbecken auf dem Zimmer wurde von allen
als Duschersatz genutzt. Hier gab es ja keine Dusche…oder doch? Nach dem, für
eine Hütte hammermäßigen, Abendbrot wurde noch der erste Schweizer Cache von
uns geloggt. Mir ging es, nach dieser Stärkung und der erfolgreichen
Schatzsuche, auch schon erheblich besser.
geschrieben von Stefan
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