Dienstag, 5. Februar 2013

Transalp 2011 - 6. Tag

6. Radtag - Der „Hungertag“
Dimaro – Condino ( 74,7 km, 1813 hm, 29° Ø, reine Fahrzeit 08:30 h)

Frühstück gab es hier leider erst ab 07:30 Uhr. Da wir aber schon um 07:29:54 in der Tür standen hatten wir bei der Dame im Frühstücksraum wohl schlechte Karten. Ich hatte das Gefühl sie müsse jedes Brötchen, jede Wurstscheibe und jeden Tropfen Saft den wir vertilgen aus eigener Tasche bezahlen. Wir nahmen darauf jedoch keine Rücksicht und konnten gegen 08:30 Uhr gesättigt starten. Deshalb gibt es für das Hotel Serena (35€) auch nur ein „naja“.
Es ging, wie konnte es anders sein, erstmal bergauf. Auf einem z. T. wirklich schönen Waldweg kamen wir gut voran, lediglich zwei Caches hielten uns kurzfristig auf. 






Unterwegs konnten wir gegen zwei andere MTBler punkten die ihre Räder nach oben geschoben haben. Pah, Weicheier – den Weg konnte man doch locker fahren. J
Hm, das hätte ich mal lieber nicht denken sollen. Der Weg wurde schwieriger und ich ächzte schon ein wenig. OK, soweit ich mich erinnere habe ich nicht geschoben, aber ich glaube die Hälfte der Radfahrer die mich überholt hatten dachten: „Pah, was eiert der denn hier rum – den Weg kann man doch auf dem großen Blatt fahren!“
Die morgendliche Kühle im Wald und am Flusslauf wich, je später es wurde, wieder einmal einer gnadenlosen Hitze.


Das Wasser ging zur Neige und so waren wir froh als wir
an einen Hof mit einem großen Brunnen kamen. Am Ausfluss des Brunnens hing ein Schild mit der Aufschrift „Si prega non buttare sassi nella Fontane“. Wat hieß dat denn nu wieder?

Weiter unten wurden gerade die Schweine aus der Stallsauna entlassen und ein Schwein rannte zielstrebig Richtung Wassertrog, wurde jedoch jäh vom elektrischen Zaun gebremst. Ich hatte das Gefühl, wenn der Zaun nicht gewesen wäre, hätte Ms. Piggy ein Köpper in den Pool gewagt. Also hieß es auf dem Schild wohl „Vorsicht, wenn die Schweine in den Pool springen gibt´s  eine Fontäne“.
Ein Müsliriegel wurde vernichtet und weiter ging es Richtung Madonna di Campiglio, eine nette kleine Stadt an dem an diesem Tag ein Markt mit etlichen Kleinkunsthändlern auf uns (und sicher auch auf ganz viel andere) wartete. Nach kurzer Suche habe ich dort dann auch ein paar Mitbringsel für meine Familie gefunden. 


Es wechselten sich Schotter- mit ruhigeren Asphalt-Serpentinen ab. Wir kamen gut voran und wollten am frühen Nachmittag wieder irgendwo einkehren. Da wir uns aber mittlerweile mehr im Tal befanden, und der Tourismus hier anscheinend nicht so ausgeprägt ist, wurde dies zu einer schwierigen Aufgabe. Zu Anfang waren wir noch wählerisch: „Nee, der Gasthof hat nur Sonnenplätze, lass mal weiter…“. Aber je weiter wir fuhren umso weniger bot sich eine Gelegenheit zum speisen. 


An einem Campingplatz wurden wir dann fündig, Eine Pizzeria, draußen sitzen, und im Schatten. Da innen anscheinend noch Betrieb war setzten wir uns optimistisch an einen der Tische. Helge fragte kurz nach einer Bedienung und bekam eine Absage „Wir haben gerade geschlossen…“ Na toll….Also weiter. Nach einer weiteren Stunde radeln und der Suche nach einer Gaststätte begnügten wir uns mit einem Panini, einem Eis und einem Cappu in einem Cafe. Tja, Pech gehabt…(durfte sich Thomas dann anhören, als die Sonne langsam zu seinem Außenplatz wanderte!)

Spätestens ab jetzt hieß es „nur noch bergab…“ Zumindest auf unserer Karte hatte es so den Anschein. Thomas und ich vertrösteten die anderen beiden nach jedem Anstieg auf´s neue: „Ab jetzt nur noch bergab…“ Das sie uns nicht vermöbelt haben lag wohl daran, dass wir zusammen ca. doppelt soviel wiegen wie sie.


Endlich kamen wir in Condino an. Ein letzter Anstieg bis zur Pension „Albergo da Tina“ (30 €) und wir konnten die Fahrräder auf der Terasse anschließen. Die Zimmer waren wirklich sehr, sehr schön… gewöhnungsbedürftig. Die Betten durchgelegen und das Bad bei näherer Betrachtung etwas gammelig. OK, für eine Nacht geht es – wir sind ja hart im nehmen.  Die Pizzeria im Haus war ganz gut, zumindest schmeckte es so gut, dass Thomas und Helge sich noch eine zweite Pizza teilten.
Und dann kamen sie… es dröhnte schon von weitem…erst sah man nur vereinzelte zielstrebig auf die Bänke vor der Pizzeria zulaufen, dann wurden es immer mehr… Jugendliche Volleyballer. Die Geräuschekulisse war extrem. „Zum Glück essen die hier nur und übernachten wohl woanders!“, oder? Nee, als wir später auf dem Zimmer waren pflügte die Ganze Horde das Treppenhaus hoch und verpieselte sich auf die restlichen Zimmer. Zum Glück war dann jedoch relativ schnell Ruhe oder wir waren zu fertig um die nächtliche Feierei noch mitzubekommen.




Radroute 1972606 - powered by Bikemap 


geschrieben von Stefan

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