Dienstag, 5. Februar 2013

Transalp 2011 - 3. Tag

3. Radtag - Der „Wandertag“
Heidelberger Hütte – Sesvenna Hütte ( 37,9 km, 1680 hm, 28°C Ø, reine Fahrzeit 07:32 h)

Etwas gerädert ging ich am nächsten morgen um 7:00 Uhr zum Frühstück. So wie beim Abendbrot war auch hier wieder alles bestens. Wir schmierten uns ein paar Stullen und um 08:20 Uhr ging es los. 






Und los geht es
Gleich zu Anfang mussten 300hm schiebender Weise bis zum Fimberpass überwunden werden. 

Blick zurück zur Hütte
Gedrängel am Fimberpass

Der Mix aus Morgenkühle, blauem Himmel und der Blick auf die kargen Berge und den fast einsamen Trail war eine Entschädigung für die Strapatzen . Genial, ich war ständig bemüht diesen weiten Blick mit der Kamera einzufangen. Wie erwartet machten sich etliche andere Radfahrer auf den Weg über den Fimberpass. Am höchsten Punkt (2608m) wurden dann fleißig Gruppenaufnahmen geschossen. Jeder wollte mit Fahrrad, Kumpel und nach Möglichkeit auch noch mit Murmeltier am „Gipfel“ abgelichtet werden. Ähh, Tschuldigung, kannst du noch mal….ja, klar aber dann musst du noch…
am Fimberpass

ein Einheimischer

Weiter ging es bergab. Für uns, ungeübte Hamburger, blieben zu Anfang nur wenige Meter auf dem Sattel. Die meiste Zeit siegte die Vernunft und wir schoben die Räder über den steinigen Trail. 
















Der eindeutige Vorteil war, dass man den Blick länger in die Ferne schweifen lassen konnte. So wie es in einem Reisebericht bereits beschrieben wurde war es denn auch: Es war UUUUUUUUUUUUUnglaublich!
Es ging immer weiter bergab, über eine kleine Brücke und dann auf Schotter weiter bis nach Griosch und Vna. 



Ein kurzer Zwischenstopp an einer Alm bescherte uns frisches, kühles Wasser bevor es zügig weiter ging bis Ramosch. Dort suchten wir vergebens nach einem Restaurante. Es war bereits Mittag und es wurde Zeit für eine längere Pause. 

Am tiefsten Punkt der Tagestour, in Sur En hatten wir dann Glück: Ein Campingplatz mit Imbiss. Klasse, eine Portion Spaghetti Bolo für umgerechnet 14.- €. Egal, viermal (also für alle, nicht nur für mich) plus Cola bei 37° C im Schatten. Am Nachbartisch lernten wir noch kurz zwei Radler aus München bzw. Genf kennen. Max und Jan, nette und spendable Typen, wie wir später feststellen durften.




Um 13:00 Uhr ging es dann weiter. Zu Beginn konnten wir noch gut radeln, aber je näher wir dem Hof Uina Dadaint kamen umso mühsamer wurde es. Irgendwann kamen dann auch Max und Jan an uns vorbei und zogen Helge mit. Wir restlichen drei fuhren unser Tempo und hielten bei jeder Gelegenheit an, um unser Wasser aufzufrischen und die Köpfe in das selbige zu tauchen. Hammerheiß war es! Am Hof wartete dann Helge auch schon. Wie er berichtete, hatte er sich ein kleines„Rennen“ mit den anderen beiden geliefert. Die Hütte wurde belagert von Wanderern und Bikern die alle auf die junge weibliche Bedienung einredeten um ihre Bestellung abzugeben. Nach einer kurzen Erfrischung ging es weiter zur Uina-Schlucht. Wir brauchten nicht lange um schon den ersten Blick auf die seitliche Furche im Fels blicken zu können. Hammergeil, geht gar nicht. Warum machen sich Menschen die Mühe so einen Weg durch den Fels zu kloppen. Waren hier Schmuggler am Werk oder ist dieser Pfad aus militärischen Gründen entstanden? Wie wir später erfuhren, wurde dieser Pfad vom Alpenverein nur zum Wandern hergerichtet.










Es ging weiter hoch. Spätestens am Eingang zur Schlucht kann man nicht mehr fahren, es sei denn man ist Lebensmüde. Wir waren es nicht, und hatten somit auch mehr Zeit die Ausblicke zu genießen. Nach dem Schrofen- und dem Fimberpass lag nun das dritte Highlight der Tour vor uns. Die Räder mussten nun mehrfach getragen und über schroffe Felsen gehoben werden. Respektvoll schlichen wir durch die kleinen Tunnel. Immer wieder hielt ich inne um den Blick zu genießen. Hammergeil!








Wer, mit oder ohne Rad, in dieser Region unterwegs ist sollte sich diesen Anblick auf keinen Fall entgehen lassen. Haaaammmerrrrrrgeil! Nachdem ich gestern die Ankunft an der Hütte kaum erwarten konnte, hatte ich heute etwas mehr Muße die Gegend zu bewundern. Ich war fast schon etwas enttäuscht als sich nach ca. eine Stunde im Fels der Ausgang aus der Schlucht ankündigte.
Der nun folgende Trail wurde gefahren, gerollert und geschoben. Es war alles dabei, ein stetiger Wechsel. Am Wegesrand trafen wir dann auch Max und Jan wieder, vertieft in die Mechanik einer defekten XTR Pedale. Mit dem Multitool versuchte Jan die ausgehakte Mechanik wieder einzufädeln – vergeblich. Was kaufen die denn auch für so einen billigen Sch….






Kurz vor 17:30 erreichten wir dann die Sesvenna-Hütte. Noch aus dem letzten Jahr kannten wir die Hütte. Auch hier hatten wir ein Vier-Bett Zimmer (mit Dusche!!) vorbestellt.
Nach der Dusche (wie geil ist das denn?) dann zum Dinner:
  1. Gang: Blumenkohlcremesuppe
  2. Gang: Frischer Salat
  3. Gang: Wildragout mit Makkaroni
  4. Gang: Obstsalat
Hey, wir waren hier auf einer Hütte in 2225m Höhe – Hammergeil. Bei uns am Tisch haben sich dann Jan und Max dazu gesetzt und nach kurzer Zeit gesellten sich, dank Jan, noch fünf Jägermeister zu uns. Da diese nicht lange blieben (hicks), wurden neue geordert. Das Ganze ging dann vier Runden. Bei der letzten Runde musste auch der bis Dato standhafte …?… mitziehen (Nohmall funf jägameitah un ein umsonst füah den, der nich will). 



Da wir ja auch ansonsten nicht ohne Alkohol den Abend verbracht hatten und uns die km noch in den Beinen steckten kam so langsam eine alte Vertraute um die Ecke geschlichen – die Bettschwere. Nach zähen Verhandlungen konnte ich noch eine weitere halbe Stunde herausholen bevor die Bettschwere endgültig siegte und ich meine bevorstehende Ruhephase ankündigte. Den anderen erging es anscheinend nicht anders, so dass wir uns gemeinsam in unsere Gemächer zum Wälder sägen zurückzogen.










Radroute 1972598 - powered by Bikemap 



geschrieben von Stefan



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