Hamburg nach Oberstdorf (17 km, 70 hm mit Rad)
Es war soweit. Nachdem meine Frau mich am Hamburger
Hbf abgesetzt hatte, begannen die Gedanken zu kreisen „Hab ich alles?“, „Wo ist
die Fahrkarte?“, „Habe ich genug Verpflegung mit?“ – Besonders die letzte Frage
war ausgesprochener Blödsinn. Wer mich kennt weiß: Ich habe immer genügend
Verpflegung mit, und außerdem reisen wir nicht nach Timbuktu oder in den Kongo
sondern nach Süddeutschland… also… lieber doch noch einmal den Fressbeutel
checken….
Wie sich im Nachhinein herausstellte, sollten
vereinzelte Müsliriegel und Kondomsalamis bis zur Mitte der nächsten Woche
halten. Ich hatte da wohl das empfohlene Maximalgewicht von 8 Kilo für den
Rucksack mit dem Minimalgewicht verwechselt. Sobald noch 30 Gramm fehlten
wurden diese durch entsprechende Snacks ergänzt.
noch Ruhe für die Gäule |
Am Bahnsteig entdeckte ich dann meine drei
Mitstreiter Thomas, Helge und Ralf. Jedem war eine gewisse Anspannung anzusehen,
aber im Großen
und Ganzen waren wir locker drauf und freuten uns auf die kommenden Tage.
auf dem Weg nach Obersdorf |
Die
Hinreise nach Sonthofen via Bahn klappte dann auch hervorragend. Eigentlich
wollten wir ja bis Oberstdorf, aber ab Sonthofen gab es Schienenersatzverkehr.
Und so sind wir die restlichen 17 km bis Oberstdorf locker geradelt. Bei einem
längeren Zwischenhalt in Augsburg konnten wir uns noch mit frischem Kaffee
versorgen, und Thomas und ich hatten sogar noch Zeit, um einen Cache zu loggen.
Ach ja, das Cachen. Nachdem ich Thomas im letzen Jahr noch belächelt hatte,
wenn er wieder einmal auf die Pirsch nach vergrabenen Tupperdosen ging, wurde
ich Anfang dieses Jahres selbst mit diesem Virus infiziert. Ich gestehe: Auch
ich habe Spaß am Suchen von Filmdosen, die an den unglaublichsten Stellen
verklemmt auf einen Becknackten warten, der sie freudig sabbernd, temporär aus
ihrem Versteck befreit.
Am späten Nachmittag wurden
wir dann an unserer Unterkunft mit einem Bier im Flur begrüßt. das Ankunftsbier |
Dieses sollte anscheinend über die etwas muffigen und zweifelhaft geschmackvoll eingerichteten Zimmer hinweg trösten. Geschmackvoll, weil sich der Einrichtungsstil von mindestens 30 Jahren geballt an den Wänden verewigte. Wir bezogen unsere Zimmer, und es blieb noch genügend Zeit für ein leckeres Abendessen und das eine oder andere Radler in der Dampfbierbrauerei.
in der Dampfbrauerei |
da gehts lang... |
geschrieben von Stefan
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